Prof. Dr. Guido Zimmer, emeritierter Professor der Universität Frankfurt, ist am 18. September 2014 verstorben. Der mobilfunkkritischen Bewegung wurde der Arzt und Biochemiker u. a. mit dem von ihm initiierten Maintaler Ärzte-Appell (2004) bekannt, der mit aller Entschiedenheit die reduktionistische Risikoeinschätzung durch den Staat kritisierte. Die gesetzlichen Grenzwerte nähmen weder die so bedeutsame Dauer der Wirkung zur Kenntnis noch längst vorliegende Nachweise nichtthermischer Wirkungen weit unterhalb der geltenden Werte. Eine Politik, die sich von solchen angeblichen Einstellungen des Bevölkerungsschutzes leiten lasse, täusche in Wahrheit über die gesundheitsgefährdende Wirklichkeit der Mobilfunkstrahlung.
In einem Nachruf hat die Bürgerinitiative Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten dem Wissenschaftler nachdrücklich für sein Wirken zum Wohl der menschlichen Gesellschaft gedankt. Die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e. V. hat besonderen Anlass, des Toten zu gedenken. Von 2008 bis 2010 war Guido Zimmer Mitglied des Vorstands der Initiative. Die Schrift Die Gefährdung und Schädigung von Kindern durch Mobilfunk, Heft 2 der Reihe Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks, wurde nicht nur von ihm mit herausgegeben. In einem eigenen Beitrag dazu zeigte Zimmer an den zellbiologischen Mechanismen der Schädigung auch, warum sie sich bei Kindern besonders intensiv und fatal auswirken. Bis in seine letzten Lebensjahre hinein beschäftigten Guido Zimmer auch Vorarbeiten zu einem Projekt, das die Wirkung der Strahlung am Umfeld von Antennen dokumentieren sollte. Es war ihm nicht mehr vergönnt, dieses Projekt in die Tat umzusetzen.
Lieber Guido Zimmer, Vorstand und Mitglieder der Kompetenzinitiative bleiben Dir auch über den Tod hinaus dankbar verbunden!
Karl Richter