Wissenschaftler rufen zum Schutz vor nicht-ionisierenden elektromagnetischen Feldern auf
194 Wissenschaftler aus 39 Ländern, Experten in der Untersuchung biologischer und gesundheitlicher Wirkungen nicht-ionisierender elektromagnetischer Felder, fordern in einem Appell an die UNO und die WHO, sich in ihrem Programm mit den Gesundheits- und Umweltrisiken der steigenden Strahlenbelastung zu befassen.
(Aus dem Appell:)
Wissenschaftliche Grundlage unserer gemeinsamen Sorge
Zahlreiche kürzlich erschienene wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass nicht-ionisierende elektromagnetische Felder – deutlich unterhalb der international und national geltenden Grenzwerte – auf lebende Organismen einwirken. Die Wirkungen umfassen ein erhöhtes Krebsrisiko, zellulären Stress, einen Anstieg gesundheitsschädlicher Radikale, genetische Schäden, Änderungen von Strukturen und Funktionen im Reproduktionssystem, Defizite beim Lernen und Erinnern, neurologische Störungen und negative Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden des Menschen. Wie die sich mehrenden Belege für schädliche Auswirkungen auch auf die Pflanzen- und Tierwelt zeigen, reicht die Bedrohung weit über die Menschheit hinaus …
Wir fordern gemeinsam, dass
1. Kinder und Schwangere besonders geschützt werden;
2. Richtlinien und Ausführungsbestimmungen verbessert werden;
3. die Hersteller ermuntert werden, sicherere Technologien zu entwickeln;
4. die Einrichtungen, die für Erzeugung, Weiterleitung, Verteilung und Überwachung der Elektrizität verantwortlich sind, angemessene Stromqualität bereithalten und ordnungsgemäße elektrische Leitungsnetze bereitstellen, um schädlichen Streustrom möglichst gering zu halten;
5. die Öffentlichkeit über die möglichen gesundheitlichen Risiken elektromagnetischer Felder vollständig aufgeklärt und über Maßnahmen zur Verminderung der Schädlichkeit unterrichtet wird;
6. medizinisches Fachpersonal über die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder unterrichtet und für die Behandlung elektrosensibler Patienten ausgebildet wird;
7. die Regierungen für Ausbildung und Forschung zum Thema elektromagnetische Felder und Gesundheit Mittel bereitstellen, und zwar unabhängig von der Industrie und von der Forschung, die von der Industrie in Auftrag gegeben wird;
8. die Medien finanzielle Verbindungen von Experten zur Industrie offenlegen, wenn sie deren Meinung zu Gesundheits- und Sicherheitsaspekten EMF-emittierender Technologien zitieren; und
9. für Elektrosensible weiße Zonen (strahlungsfreie Gebiete) ausgewiesen werden.
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