Die Stiftung Risiko-Dialog St. Gallen erstellte im Auftrag des Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) einen Bericht über aktuelle Risiko-Einschätzungen im Mobilfunk-Bereich. Mit dabei: Nicht-staatliche zivilgesellschaftliche Expertisen. Ausgewählt und ausgewertet wurden internationale und nationale Organisationen, die laut Studie „einen relevanten Einfluss auf die Diskussion und politische Debatte über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung in Deutschland“ haben. Ziel: Transparente Information einer breiteren Öffentlichkeit über divergierende Risiko-Einschätzungen.

(Aus dem Bericht:)

Das Projekt „Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk“ (Aktenzeichen / FKZ BFS AG-F 3 – 03776 / FM 8865) hat das Ziel, die unterschiedlichen Risikobewertungen (inkl. Hinweisen auf die Grundlagen, auf denen sie basieren) im Bereich Mobilfunk einander gegenüberzustellen (ohne diese zu bewerten) und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das Projekt war unterteilt in drei Phasen.

Phase 1 „Aufarbeitung Theorie und Selektion existierender Unterlagen“ arbeitete die theoretischen Grundlagen zum Thema Risikowahrnehmung auf … Phase 2 „Aufbereitung des Kenntnisstandes über die Wahrnehmung und die Verarbeitung von Informationen zur Risikobewertung“ umfasste die Analyse von 15 Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk … Diese Analyse lieferte die inhaltliche Basis für die in der dritten Projektphase zu erstellende tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Risikobewertungen. Die Analysen wurden ergänzt durch Interviews mit Experten/innen, die im Rahmen ihrer Arbeit mit Risikobewertungen oder Risikowahrnehmungen konfrontiert sind … Phase 3 „Erstellung einer tabellarischen Gegenüberstellung als Hilfestellung für die Risikokommunikation“ stellte den Abschluss des Projektes dar. Sämtliche Analysen der Risikobewertungen wurden den jeweiligen Organisationen zur Durchsicht vorgelegt … Zusätzlich wurden die Organisationen mithilfe eines Fragebogens zu ihren Risikobewertungsprozessen befragt …  

Für das Projektziel „vergleichende Analyse und Darstellung von Risikobewertungen und Erklärung unterschiedlicher Einschätzungen“ wurden über 50 Organisationen, die sich in Deutschland und/oder dem nahen Ausland (Deutschland, Österreich, Schweiz, sog. DACH Länder) sowie international mit dem Thema EMF bzw. „Mobilfunkrisiken“ beschäftigen, identifiziert. Die Zusammenstellung dieser Organisationen war das Resultat umfassender Recherchen …

Der Ausgangspunkt wurde mit 50 Organisationen absichtlich breit gewählt, um zu verhindern, dass nur große und bekannte Namen in den Vergleich Eingang finden.

Basierend auf dem … Auswahlmechanismus wurde entschieden, in den Folgeschritten die Risikobewertungen der folgenden Organisationen genauer zu analysieren:

BfS (Bundesamt für Strahlenschutz)

BioInitiative

BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.)

diagnose:funk e.V.

Dkfz (Deutsches Krebsforschungszentrum)

Ecolog – Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung gGmbH

IARC (International Agency For Research On Cancer)

ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection)

IZMF (Informationszentrum Mobilfunk e.V.)

Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V.

LUBW und LfU (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Bayrisches Landesamt für Umwelt)

SCENIHR (Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks)

SSK (Strahlenschutzkommission)

WHO (World Health Organization)

… Sämtliche Organisationen, deren Risikobewertungen analysiert wurden und hier aufgeführt sind, haben einen relevanten Einfluss auf die Diskussion und politische Debatte über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung in Deutschland …

Das Projekt ist auf großes Interesse gestoßen bei den Organisationen, die Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk vornehmen. Vor allem auch mobilfunkkritische Organisationen begrüßen den Willen zum Dialog, den das BfS mit der Studie zeigt. Es beweist damit, dass es sich für die Sichtweisen anderer Organisationen ernsthaft interessiert …

Der interessierten Öffentlichkeit wird dadurch die Möglichkeit geboten, sich ohne viel Aufwand kundig zu machen. Eine Vielzahl von Fragen können mit diesem Orientierungswissen beantwortet werden. Welche Organisation sagt was, zu welchem potenziellen Risikothema? Was sagen Organisationen, deren Meinung ich vielleicht nicht teile? Wie kann es sein, dass sich die Aussagen so stark unterscheiden? …

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